Das Museum im Vergleich zu anderen Institutionen
Wie viel Vertrauen genießen Museen im Vergleich zu anderen Organisationen? Museumsmitarbeiter:innen dürften sich freuen.
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Ist eine eigene native Museumsapp heute noch zeitgemäß? Wie sieht es mit den Nutzungszahlen aus? Wie viele Ressourcen benötigt ein solches Projekt – und was sind die Alternativen?
Ob AR, Audioguide oder Schnitzeljagd: Viele Museen entwickelten eigene Lösungen für Ihr Haus und waren regelrecht im App-Hype gefangen. Selbst kleinere Häuser entwickelten vermeintlich maßgeschneiderte Lösungen oder stiegen auf gingen auf Angebote von Drittanbietern ein. Doch wie oft wird solch eine App heruntergeladen? Und wie oft wird sie genutzt?
Eine eigene App ist in der Mehrheit der Fälle nur kurzzeitig von Interesse für Museumsbesucherinnen. Und selbst während eines Museumsbesuchs wird das Potenzial von Museumsapps kaum ausgenutzt: Eine Studie kam bereits 2017 zu folgendem Schluss: 93 % der Museumsbesucherinnen brachten zwar ein Smartphone mit, aber weniger als 2 % hatten eine Museumsapp installiert. Also nicht nur die App des aktuellen Museumsbesuchs, sondern irgendeine Museumsapp.
Wenn wir uns vor Augen führen, dass die durchschnittliche App 77 % ihrer Nutzerinnen innerhalb von 3 Tagen nach dem Download verliert, dann sieht es düster aus. Einige weitere Studien zeigen, dass eigene native Apps kein gutes Investment sind. Bereits seit 2016 diskutierten Fachmagazine wie TechCrunch die sogenannte Post-App Welt. Und zahlreiche Blogs schrieben darüber, weshalb Museum Guides solch eine schlechte User-Experience liefern. Im Jahr 2024 können wir davon ausgehen, dass noch deutlich weniger Besucher:innen Apps herunterladen möchten.
In den letzten 10 Jahren war eine eigene App oft das Prestigeprojekt von Museen, die sich digital am Puls der Zeit bewegten.
Wir zeigen 5 Gründe, weshalb man heute darauf verzichten sollte.
Geringe Download-Raten: Viele Museums-Apps werden nur selten heruntergeladen, was die Investition oft nicht rechtfertigt.
Hohe Entwicklungskosten: Die Entwicklung und Wartung einer App ist teuer und ressourcenintensiv. Insbesondere die Unterhaltskosten (pro Jahr mindestens 10 % der initialen Entwicklungskosten) werden zu oft unterschätzt.
Nutzerpräferenzen: Besucher bevorzugen eine schnelle und unkomplizierte Interaktion mit Inhalten und die Nutzung ihrer eigenen Geräte. Sprich ohne Download.
Digitaler Wandel: Die digitale Landschaft verändert sich schnell, und Museen müssen flexibel bleiben, um mit aktuellen Trends Schritt zu halten.
Alternativen mit neuster Technologie: Doch welche Alternativen zur eigenen Museumsapp gibt es? Die Antwort: Web-Apps (Websites) bieten ähnliche Funktionen und sind kostengünstiger zu unterhalten. Damit gibt es keine Download-Hürden und die Technologie bleibt immer auf dem neusten Stand.
Webanwendungen, auch als Web-Apps bezeichnet, sind Softwarelösungen, die über einen Webbrowser aufgerufen und genutzt werden. Sie haben dadurch viele Vorteile: Im Gegensatz zu herkömmlichen Museumsapps müssen Web-Apps nicht auf dem Endgerät der Besuchenden installiert werden. Stattdessen sind sie auf einem Webserver gehostet und können von überall aus verwendet werden (auch im Offline Modus). Hier sind einige Vorteile von Web-Apps:
Plattformunabhängigkeit: Web-Apps funktionieren auf verschiedenen Geräten und Betriebssystemen. Benutzer können sie überall nutzen, wo es eine Internetverbindung und einen Browser gibt.
Kein Downloads erforderlich: Im Gegensatz zu herkömmlichen Anwendungen müssen Benutzer keine Software installieren oder aktualisieren. Ein einfacher QR-Code-Scan ermöglicht den Zugriff auf die Inhalte.
Einfache Aktualisierungen: Updates und Änderungen können bei einer Web-App schnell umgesetzt werden. Alle Nutzenden haben sofort Zugriff auf die neueste Version, was mehr Flexibilität gewährleistet.
Einbettung und Zugang: Web-Apps für Museen können leicht in andere digitale Angebote, wie Websites, Newslettern und Social Media eingebettet bzw. damit verbunden werden. Weil Sie wie eine Website funktionieren, sind sie durch die Entwicklung barrierefreier Funktionen für Personen mit Behinderungen zugänglich (z.B. Screenreader, Gebärdensprache, Transkription etc.).
Die Kosteneffizienz ist ein weiterer großer Vorteil von Web-Apps. In jedem Fall lohnt es sich einen benutzerzentrierten Ansatz zu verfolgen und regelmäßige Aktualisierungen der Inhalte durchzuführen. Tun Sie also sich – und insbesondere Ihren Besucherinnen – einen gefallen und suchen Sie eine Lösung ohne Downloads oder Warteschlangen.
Wie werden grossartige Audio-Erlebnisse geschaffen?