BFSG im Museum
Erfahren Sie, wie das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) das Museum verändert.
Die digitale Transformation ist ein entscheidender Faktor für Museen, um in der heutigen Welt relevant und ansprechend zu bleiben. Sie ermöglicht es Museen, neue Besuchersegmente zu erschließen und die Interaktion mit dem Publikum zu verbessern.
Spätestens seit Chat GPT ist klar, dass AI im Museum eine Anwendung finden wird. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Social Media und fortschrittlicher digitaler Technologien verspricht nicht nur die Besuchererfahrung in Museen zu verändern, sondern auch interne Prozesse zu revolutionieren. Doch wo soll ein Museum überhaupt anfangen? Wie können Museen die Herausforderungen der digitalen Transformation bewältigen, ohne sich überfordert zu fühlen, und gleichzeitig sicherstellen, dass Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit gewährleistet sind?
Zunächst kann man natürlich fragen: Warum ist es wichtig sich mit dem digitalen Wandel im Museum zu beschäftigen? Indem Museen diese Herausforderungen direkt angehen, können sie nicht nur ihre operativen Abläufe optimieren und die Besuchererfahrung verbessern, sondern auch eine führende Rolle in der kulturellen Landschaft der digitalen Ära einnehmen.
Zugänglichkeit steigern: Digitale Technologien erweitern die Reichweite von Museen, indem sie virtuelle Touren und digitale Sammlungen anbieten, die weltweit zugänglich sind. Zudem ergeben sich neue Möglichkeiten für inklusive und barrierefreie Angebote.
Interaktive Erfahrungen: Der Einsatz von zeitgemäßen Audioguide Systemen, Augmented und Virtual Reality kann die Art und Weise, wie Besucher Kunst und Kultur erleben, revolutionieren, indem interaktive und immersive Erlebnisse geschaffen werden.
Personalisierung der Besuchserfahrung: KI-gestützte Systeme können personalisierte Empfehlungen bieten – und beispielsweise Führungen basierend auf den Interessen und dem Verhalten der Besucher bieten.
Vor 10 Jahren waren Apps am Puls der Zeit. Doch braucht mein Museum eine eigene App? Viele Museums-Apps werden nur selten heruntergeladen, was die Investition oft nicht rechtfertigt. Doch seitdem ist viel passiert. Zeitgemäße Technologien bieten Museen innovative Möglichkeiten, ihre Sammlungen zu präsentieren und das Besuchererlebnis zu verbessern. Hier sind drei Schlüsseltechnologien, die in Museen zunehmend Anwendung finden.
Web-Apps: Ermöglichen eine interaktive Führung durch das Museum und können Audio Guides, Videos, Texte in Übersetzungen und weitere Informationen liefern (und das Ganze auch Offline).
Attraktive Website und Social Media: Bieten Besucherinnen die Möglichkeit, vorab eine positive Interaktion zu erleben. Es geht um Basics: Auf der Website sollte auf den ersten Blick ersichtlich werden, wann das Museum geöffnet ist. Attraktive Bilder und kurze spannende Überschriften machen neugierig und laden zu einem Ausstellungsbesuch ein. Social Media Accounts wie beispielsweise TikTok oder Instagram werden nicht mit denselben Informationen gefüttert, sondern bieten tiefere Einblicke Hinter die Kulissen und eine spannende Perspektive auf Ausstellungsthemen.
Datenanalyse und Besuchermanagement: Systeme zur Erfassung und Analyse von Besucherdaten helfen, Ausstellungen besser zu planen und Marketingstrategien zu optimieren. Welche Stationen werden tatsächlich genutzt? Welche werden übersprungen? Smarte Museum Guides könne hier Analysen und Feedbacks liefern. So haben Sie erste Anhaltspunkte, was verbessert werden kann.
Im Kultursektor, wo oft sowohl finanzielle als auch personelle Ressourcen begrenzt sind, muss die Entwicklung einer Digitalstrategie für Museen stets die verfügbaren Mittel berücksichtigen. Eine effektive Digitalstrategie legt realistische Ziele fest, die mit den vorhandenen Ressourcen erreichbar sind, anstatt unerreichbare Fantasien zu erstellen. Ein Leitbild kann hilfreich sein.
Die Einführung digitaler Technologien in einem Museum erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung. Die folgenden Schritte helfen dabei, eine erfolgreiche digitale Transformation zu gewährleisten.
Bedarfsanalyse und Strategieentwicklung: Eine Bestandsanalyse hilft um den Status Quo festzuhalten. Haben wir WLAN / WIFI im Haus? Welche digitalen Angebote gibt es bisher? Wer ist bisher verantwortlich für IT und Datenschutz oder digitale Projekte? Ausgehend davon kann man eine Vision entwickeln. Wichtig dabei: Die Besuchenden-Perspektive steht im Zentrum. Ziele und Definition der benötigten Technologien sollten basierend auf den Bedürfnissen der Besucherinnen festgelegt werden. Wenn es um interne Lösungen geht, steht die anwendende Person im Fokus.
Einbezug und Schulung des Personals: Es ist essenziell, jeden Bereich der Institution, der digitale Berührungspunkte aufweist, in die Entwicklung der Digitalstrategie einzubeziehen. Von Anfang an sollte das Team involviert sein. Es gibt nicht nur eine zuständige Person, sondern funktionsübergreifende Verantwortung in der gesamten Organisation. So kann sichergestellt werden, dass die Mitarbeitenden mit der Vision und schlussendlich mit den neuen Technologien vertraut sind und diese effektiv nutzen können. Nur so lässt sich eine digitale Strategie nachhaltig in der Praxis umsetzen.
Festlegung der verantwortlichen Personen: Damit es ein klare Projektleitung gibt, lohnt es sich ein Team aus 2 bis 3 Kolleg:innen zu bilden. Diese organisieren, kommunizieren und entwickeln gemeinsam mit internen und externen Partner:innen Workshops und konkrete Projekte.
Partnerschaften mit Technologieanbietern: Auswahl zuverlässiger Technologiepartner für die Entwicklung und Implementierung digitaler Lösungen. Welche Erfahrungswerte haben Sie mit Museen? Gibt es ähnliche Beispiele oder Institutionen? Was dabei helfen kann: Konkrete Fallbeispiele ansehen und Referenzen einholen.
Um den Erfolg digitaler Strategien zu beurteilen, ist es wichtig, klare Kriterien und Messmethoden zu definieren. Diese drei Aspekte sind entscheidend für die Bewertung der Effektivität.
Feedback und Zufriedenheit der Besuchenden: Das wichtigste: Wie ist die Museumserfahrung für Ihre Besuchenden? User-Testings und das Sammeln von Feedbacks sind zentral, um die Wirkung auf die Zufriedenheit zu messen. Auch wenn Sie eine neue Datenbank für die Mitarbeitenden einführen: Sammeln Sie Feedback und nehmen sie fortlaufend Anpassungen vor.
Return on Investment (ROI): Auch wenn wir uns im Museum damit schwertun: Die Berechnung des finanziellen Returns der investierten Mittel in digitale Projekte. Wenn eine eigene Museumsapp einen hohen 5- oder gar 6-stelligen Betrag gekostet hat, wie rechtfertigt man dann niedrige Nutzungszahlen und Downloads? Dasselbe gilt für Livestreams, Social Media Agenturen und andere Investments: War es den Aufwand wert? In manchen Fällen dauert es, um wirklich sichtbare Ergebnisse und vergleichbare Zahlen zu sammeln. Aber es lohnt ich diese Aspekte im Auge zu behalten.
Besucherzahlen und -engagement: Natürlich lassen wir uns ungern über Zahlen definieren. Dennoch ist es wichtig, die Besucherzahlen und das Engagement zu überwachen. Das heißt konkret: Wie sich die Anzahl der Besuchenden und ihre Interaktionen nach der Einführung digitaler Tools verändern. Dies ist eine entscheidende Aufgabe, mit der wir uns befassen müssen.
Eine effektive digitale Strategie für Museen geht weit über die bloße Kommunikation oder Online-Präsenz hinaus. Sie nutzt innovative digitale Produkte, Inhalte und Erlebnisse, um die Reichweite und Wirkung der Institution zu verstärken. Durch interaktive virtuelle Ausstellungen, multimediale Sammlungspräsentationen und digitale Bildungsangebote wird die Marke des Museums in der öffentlichen Wahrnehmung geschärft. Gleichzeitig ermöglichen soziale Medien und personalisierte digitale Inhalte eine tiefere Bindung zu Besuchern und Interessenten. Eine digitale Strategie hilft dabei das Museum von einem statischen Ort in einen dynamischen und zeitgemäßen Raum an der Schnittstelle digital/analog umzuwandeln. Als solche ermöglichen Sie kontinuierlich einen Dialog mit dem Publikum – und fördert Interesse, Engagement und Loyalität.
Die Zukunft der Museen wird zunehmend durch technologische Innovationen und digitale Strategien geprägt. In einer Welt, die sich immer schneller verändert, ist die Fähigkeit, agil zu reagieren und neue Technologien zu adaptieren, entscheidend für den Erfolg und die Relevanz von Kultureinrichtungen.
Museen stehen vor vielen Herausforderung. Einerseits müssen Museen ihre Angebote so zu gestalten, dass sie sowohl bildend als auch unterhaltsam sind und gleichzeitig eine breite und diverse Besucherschaft ansprechen. Die Integration von künstlicher Intelligenz, virtueller Realität und interaktiven digitalen Schnittstellen bietet enorme Möglichkeiten, die Art und Weise, wie Besucher Kunst und Kultur erleben, zu revolutionieren. Doch hier stellt sich immer die Frage – ist das ein Hype oder ein grundlegender Wandel? Meiner Meinung nach handelt es sich um einen Paradigmenwechsel.
In den kommenden Jahren wird es darauf ankommen, diese Technologien sinnvoll einzusetzen, um nicht nur die Zugänglichkeit und das Engagement zu erhöhen, sondern auch, um echte, bereichernde und nachhaltige Besuchererfahrungen zu schaffen.
Wie werden grossartige Audio-Erlebnisse geschaffen?